Die bekannte Charlottenburger Knesebeckstraße hat es in ihrem südlichen Ende schwer, sich mit ihren Bauten der dreißiger bis achtziger Jahre gegen die Pracht des Kurfürstendamms zu behaupten. Die Grundstücke 62 und 63 erleben jedoch einen Neuanfang. Das neue Bürogebäude bringt die für den Kurfürstendamm und seine Seitenstraßen typische üppige Plastizität in den Straßenraum ohne jedoch den Bezug zu den Nachbargebäuden aus den 30er und 50er Jahren zu verleugnen. Über den hohen Glasanteil, die horizontale Bänderung sowie die großzügige Erdgeschosszone werden die Qualitäten dieser modernen Bürohäuser aufgegriffen. Gleichzeitig wird die Verwandtschaft des Hauses zu den opulenten Palais vom Beginn des 20. Jahrhunderts über den prächtigen Kronleuchter in der zweigeschossigen Eingangshalle hergestellt. Der Gebäudetypus bietet als Hofhaus mit zwei Kernen die unterschiedlichsten Büro- und Gewerbeflächen. Durch den zweigeschossigen Eingangsbereich erreicht man über den begrünten Innenhof als zweite Adresse den hinteren Erschließungskern. Die Brandwand nach Süden komplettiert als befensterte Nordfassade den Hof des benachbarten denkmalgeschützten Knesebeck Ensembles. Das Projekt versteht sich mit seinem opulenten architektonischen Ausdruck, den erlesenen Materialien und seiner anthropomorphen Physiognomie als Beitrag zur Suche des Berliner Westens nach einem spezifischen architektonischen Ausdruck.